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Seit 1990 restauriere ich Kunstharmoniums. Begonnen hat das damit, daß ich damals nach sechsjähriger intensiver Suche nach einem solchen Instrument endlich eine «Orgue-Célesta» von Mustel aus dem Jahr 1907 kaufen konnte (Serien-Nummer 1773-1021-321). Dieses Instrument hatte zwar nur wenig gekostet, war aber in einem katastrophalen Zustand.

Basiswissen hatte ich 1986 bei einem einmonatigen Praktikum beim Cembalobauer Ruedi Käppeli in Sursee und anschließend bei der selbstständigen Restaurierung meines Tafelklaviers von John Broadwood & Son aus dem Jahr 1810 erworben. Beim Kunstharmonium war vieles neu, brauchbare Fachliteratur existierte kaum. Auch im Hause Mustel in Paris gab es niemanden mehr, der noch selber beim Bau solcher Instrumente mitgewirkt hatte, war doch deren Fabrikation schon 1930/1931 eingestellt worden. So mußte teilweise nach dem «Trial-and-Error»-Verfahren vorgegangen werden ...

Nach vielen hundert Arbeitsstunden war das Instrument ab 1991 dann konzertbereit. Bald kamen weitere Kunstharmoniums zur Sammlung hinzu, die ebenfalls in kleinerem oder größerem Ausmaß restaurierungsbedürftig waren. Später erfolgten erste Aufträge zur Restaurierung von Instrumenten von Freunden, Drittpersonen und Museen. So wuchsen Kenntnisse und Erfahrung stetig. Daneben beschäftigte ich mich mit der Restaurierung von eigenen Erard-Flügeln aus dem 19. Jahrhundert und seit 2006 auch von «orgues portatifs» von Louis Debierre (1842–1920) aus Nantes.